Ein Rückblick auf 2022: Die Energiekrise in der EU und das Wachstum der Wasserstofftechnologie

Während wir hier bei EthosEnergy dem neuen Jahr entgegenblicken, kann ich nicht anders, als über das Jahr 2022 nachzudenken. Was als ein Jahr begann, in dem wir uns noch immer mit der Covid-Pandemie auseinandersetzen mussten, in dem aber aufgrund strenger Beschränkungen Optimismus aufkam, wurde bald von einem Krieg heimgesucht, der so viele Menschen und die Energiebranche enorm betroffen hat (und weiterhin betrifft).

Im Februar 2022 marschierte Russland in die Ukraine ein und laut UN wurden 50 % der Energieinfrastruktur des Landes zerstört. Ganze Städte waren ohne Heizung und Wasser und es wurden Notstromabschaltungen verhängt. Dies hatte enorme Auswirkungen auf das Leben von Hunderttausenden von Menschen und verschärfte bereits bestehende Probleme wie höhere Öl- und Gaspreise, Inflation, wirtschaftliche Probleme und Energiesicherheit weltweit.

Die Abhängigkeit von russischen Gaspipelines hat insbesondere die Energiesicherheit Europas in den Fokus gerückt, was zu einer verstärkten Konzentration auf die Diversifizierung und Lokalisierung von Energieressourcen geführt hat. Wir haben gesehen, wie Länder wie Deutschland und Frankreich versucht haben, ihre Kernenergieoptionen auszubauen und die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen voranzutreiben. Wir haben gesehen, wie stillgelegte Kohlekraftwerke wieder ans Netz gingen, um die Nachfrage zu decken, während umweltfreundlichere Alternativen entwickelt und ans Netz gebracht wurden.

Wir haben die Auswirkungen auf die globalen Lieferketten erlebt – eine weitere Folge der COVID-19-Pandemie, die die Art und Weise verändert hat, wie die Welt Handel betreibt. Die Lieferketten werden im nächsten Jahrzehnt wahrscheinlich weiterhin ständig von Störungen bedroht sein, wobei der Schwerpunkt auf Verbesserungen bei der Lokalisierung liegen wird, um diesen Bereich zu stabilisieren.

Regierungen sowie Industrie- und Handelsinstitutionen sind sich der Energiekrise in der EU zunehmend bewusst und bereit, nach verfügbaren und zuverlässigen Energiequellen zu suchen, um den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Die führende Lösung ist Wasserstoffenergie , und wir bei EthosEnergy legen weiterhin einen Schwerpunkt darauf.

Wasserstoff wird weiterhin als der nächste große Trend im Energiebereich gefeiert, und viele Länder investieren bereits massiv in Lösungen auf Basis von blauem und grünem Wasserstoff. McKinsey zufolge wird sich die Nachfrage nach Wasserstoff bis 2050 voraussichtlich verfünffachen, vor allem getrieben durch den Straßen-, See- und Flugverkehr. Gleichzeitig wird erwartet, dass sich die Versorgung bis 2050 von nahezu 100 % grauem Wasserstoff auf 95 % saubere Produktion verlagern wird, da die Kosten sinken und die politischen Entscheidungsträger die Einführung der Wasserstofftechnologie unterstützen.

Die Kreislaufwirtschaft war auch im letzten Jahr ein Wachstumsbereich, wobei Recycling, Wiederverwendung und Lebensdauerverlängerung ganz oben auf der Agenda standen. Unser Schwerpunkt lag darauf, wie wir vorhandene Vermögenswerte optimal nutzen und ihre Nutzungsdauer verlängern können, indem wir Reverse-Engineering-Lösungen anwenden, die Emissionen reduzieren und die Effizienz verbessern.

Auch im Jahr 2023 sehen wir in den wichtigsten Bereichen der Energiebranche weiterhin Wachstum, wobei wir uns immer auf die Einhaltung der Emissionsziele konzentrieren. Ich bin gespannt, was dieses Jahr bringt. Eines ist sicher: Auch wenn wir die besten Pläne haben, müssen wir weiterhin flexibel bleiben, um uns optimal an veränderte Umstände anpassen zu können.

Geschrieben von Fabrizio Fabbri (Executive VP, Osthemisphäre) und Jennifer Gibson (Head of Marketing, Osthemisphäre)